NEU! Das Bergparkleuchten - leuchtende Wasserfälle in Wilhelmshöhe

Fulda: Von Morschen nach Hann. Münden

11 September 2019

Fazit und Zusammenfassung

Mit zwei Erwachsenen und vier bis fünf Kindern haben wir unsere Rheinradreise in vier Staffeln verteilt auf 5 Jahre (jedes zweite Jahr eine Staffel) und insgesamt


40
Tagen geschafft, davon ungefähr
11,5 Tage in der Schweiz, 
0,75 Tage und eine Nacht in Liechtenstein,
0,25 Tage und eine Nacht in Österreich,
1,5 Tage in Frankreich,
24 Tage in Deutschland und
6 Tage in den Niederlanden.

1230 Kilometer (durch Umwege vermutlich etwas mehr) haben wir bewältigt,
150 Brücken (ungefähr),
16 Fähren und Schiffe und
1 Tunnel genutzt,
25 mal sind wir mit dem Fahrrad über eine Grenze gefahren (und 8 mal mit anderen Fahrzeugen),
13 Kirchen haben wir besichtigt,
7,5 Gebirge gesehen (ich zähle die Veluwe mal als halbes),
6,5 mal die Berge am Rhein bestiegen,
11 Freibäder,
6 Seen und
3 Hallenbäder durchschwommen,
9 Achterbahnen haben uns transportiert,
2 VR-Brillen haben wir ausprobiert und
1 Parlament gelauscht.


In jedem Land haben wir zumindest eine Stadt gesehen und einen Teil der Strecke zurückgelegt. Bis auf Frankreich haben wir in jedem Land mindestens einmal übernachtet. Die Länge der einzelnen Tagestappen lag zwischen 11 und 64 Kilometern.


Staffel 1

Von der Rheinquelle nach Basel
Sommer 2015
Alpenrhein/Seerhein/Hochrhein
11 Fahrtage, 1 Wandertag, 2 Bodensee-Tage, 1 Rheinfall-Tag, 1,5 Anreisetage, 1 Abreisetag
Highlights: Rheinquelle/Tumasee, Rheinschlucht Ruinaulta, Architektur in Vaduz , Baden im Bodensee, Münster in Konstanz, Blumeninsel Mainau, Häusermalereien in Stein, Rheinfall und Actionpark Neuhausen, Ausgrabungen in Kaiseraugst

Staffel 2
Von Basel nach Mannheim
Frühling 2017
Oberrhein
8 Fahrtage, 1 Europapark-Tag, 1 Anreisetag, 1 Abreisetag
Highlights: Altstadt Basel, Isteiner Schwellen, Europapark Rust, Kathedrale und Europaparlament Straßburg, Schloss und Europabad Karlsruhe, Kaiserdom und Technikmuseum Speyer

Staffel 3
Von Mannheim nach Köln
Frühling 2019
Mittelrhein
9 Fahrtage (inkl. 1 Anreisetag), 1 Köln-Tag, 1 Köln-/Abreisetag
Highlights: Kaiserdom Worms und Mainz, Oppenheimer Kellerlabyrinth, Rheingau-Weinberge, Germania und Drosselgasse Rüdesheim, Loreley, Marksburg, Deutsches Eck Koblenz, Geysir Andernach, Museum Alexander Koenig Bonn, Kölner Dom, Timeride und Odysseum


Staffel 4
Von Köln nach Hoek
Sommer 2019
Niederrhein
11 Fahrtage (inklusive Anreise), 1 Abreisetag
Highlights: Landschaftspark Duisburg-Nord, Archäologischer Park Xanten, Eusebiuskirche Arnhem, Kasteele, Geofort, Biesbosch-Nationalpark, Windmühlen Kinderdijk, Hafen und Markthalle Rotterdam, Maeslantkering, Pier und Strand Hoek


Der Rhein in Zahlen

Länge: 1232,7 km
Höhenunterschied: 2345 m (Leicht zu merken!)
Einzugsgebiet: 185300 km²
Mittlerer Abfluss: 2900 m³/s
Länder: 6

Andere Namen:
  • Rain oder Rein (rätoromanisch)
  • Rhy (schweizerdeutsch)
  • Rhin (französisch)
  • Rijn (niederländisch)

Der Rhein gliedert sich in den
  • Vorderrhein und Hinterrhein

  • Alpenrhein, der sich kurz teilt in den
        
    • Alten Rhein und Neuen Rhein
  • Bodensee

  • Seerhein
         
  • Untersee

  • Hochrhein

  • Oberrhein
        
  • Mittelrhein
       

  • Niederrhein und
        
  • Deltarhein. Der teilt sich in zwei Mündungsarme
    • Pannerdensch Kanal/Nederrijn/Lek/Nieuwe Maas/Scheur/Nieuwe Waterweg und
                   
    • Waal/Boven Merwede/Nieuwe Merwede/Hollands Diep/Haaringfliet
      • und zwischen den beiden verlaufen die Querverbindungen
          • Beneden Merwede/Noord
          • Dordtse Kil/Oude Maas und
          • Spui
        • vom Lek zweigen außerdem ab
          • Oude Waal
                                             
            • Oude Rijn/De Keel
                                                 
            • Ijssel
                                            
            • Kromme Rijn/Leidse Rijn/Oude Rijn und
            • Hollandsche Ijssel
      Bewertungen auf Google Maps
      Durchschnittsbewertung: 4,5 von 5 Sternen

      "Guter Fluss. Fünf Sterne gibt‘s wenn das Wasser ein bisschen wärmer wird an manchen Stellen im Frühling."

      "Was soll ich sagen? Den Rhein muss man einfach mal gesehen haben. Geeignet für lange Spaziergänge oder auch Radtouren. Schiffe beobachten lohnt sich auch immer."

      "Schöner Fluss 😉hat immer (neues) Wasser, jedenfalls hab ich das festgestellt 😁"

      "Einmal muß man am Rhein gewesen sein. Vielerorts gibt es entlang des Rheins ein großes Wander- und Radwegnetz. Auch bietet er überall schöne Fotomotive. Besondere Highlights am Rhein ist der Loreley-Felsen und natürlich der Rheinfall bei Schaffhausen in der Schweiz"

      "Es gibt da eine ganz spezielle Stelle wo einige Kraft Linien zusammen laufen. Ein Energie Knoten Punkt. Da geh ich hin wenns mir mal richtig schlecht geht. Bloß nicht falsch verstehen... Ich steh mit beiden Beinen im Leben..."

      "Jo
      Is' halt 'n fluss ne?"

      "Sehr schön zum Spazieren, oder Schwimmen, oder Böötli fahren, oder ertrinken. Für jeden etwas dabei..."

      "Mit der Kulisse der Basler Altstadt mega schön. Dann noch in die Badehose gestiegen und sich vom Fluss an dieser Kulisse vorbei treiben lassen. Einfach genial."

      "Das beste Gewässer was ich kenne"

      Unsere Google-Bewertung (5 Sterne) und Fazit:

      Mit Stolz kann ich nun sagen, dass ich nun den ganzen Rhein kenne. Naja, nicht alle kompletten Mündungsarme in den Niederlanden, aber ich bin dem Fluss auf jeden Fall der Länge nachgeradelt. Was lässt sich nun also insgesamt über den Rhein sagen?
      Naja, erst einmal hat der Rhein viele verschiedene Abschnitte. Im Prinzip gliedert sich ja jeder Fluss in Ober-, Mittel und Unterlauf, aber der Rhein hat noch ein paar besondere Extraabschnitte, weil er in Basel abrupt seine Richtung wechselt oder durch den Bodensee fließt. Und: Man merkt diese Abschnitte auch viel stärker als an der Elbe oder Donau, jedesmal wechselt der Fluss ziemlich abrupt seinen Charakter. Außerdem fließt er durch sechs Länder, was für einen deutschen Fluss auch echt viel ist.

      Die Quelle liegt in den Alpen und ist im Prinzip ein Bergsee (Lai da Tuma/Tomasee), der überläuft. Und was für einer! Umgeben von hohen Bergen und kleinen Gletschern ist das die mit Abstand spektakulärste Flussquelle, die ich kenne.
      Da entspringt der Vorderrhein, der fließt mit dem Hinterrhein zusammen (ähnlich wie Brigach und Breg die Donau zuweg bringen), und daraus wird der Alpenrhein. Diese unglaubliche Berglandschaft schlägt natürlich so ungefähr alle anderen Landschaften am Rhein. Am beeindruckendsten ist die Ruinaulta-Schlucht, aber eigentlich ist es überall spektakulär. Wer die Schweizer Preise und die steilen Straßen ertragen kann, der sollte sich das nicht entgehen lassen. Auf der Strecke liegen noch die Länder Liechtenstein (noch steiler und teurer als die Schweiz) und Österreich (nettere Menschen, ansonsten ist der Streckenabschnitt zu kurz, als dass es da viel zu berichten gäbe).
      Dann kommt der Bodensee. Der ist sehr groß und strahlend schön, aber für uns war die Strecke ein wenig enttäuschend, weil wir fast nie an seinem Ufer Fahrrad fahren durften.
      Der vier Kilometer lange Seerhein ab Konstanz ist eigentlich kaum der Rede wert, aber er zählt dennoch als eigener Abschnitt. Dann kommt noch der graue Untersee mit Windsurfern.
      Am Hochrhein wird es wieder etwas bergiger, auch wenn natürlich nichts den Alpenrhein toppen kann. Dafür gibt es da den lauten, donnernden, spritzigen Rheinfall. Und dann geht auch schon die ganze Industrie los. Der Rhein ist viel stärker als die Elbe oder Donau von Großstädten, Kraftwerken und Fabriken geprägt. Trotz der schönen und spektakulären Landschaften würde ich sagen, im Grunde ist das ein urbaner Fluss. Das hat auf jeden Fall auch seine Faszination, gerade wenn man nicht aus einem Ballungsgebiet stammt. Wer aber lieber nicht so viele Großstädte und mehr dünn besiedelte Auen haben möchte, sollte lieber den Elberadweg fahren.
      Der Oberrhein ab Basel ist landschaftlich... naja, nicht hässlich, aber auf Dauer relativ monoton. Dafür führen die Radwege immer am Fluss entlang, die Orientierung fällt leicht und ein paar interessante Städte sind auch in der Nähe. Am deutschen Ufer sind die Wege besser, außer am Rhein-Rhone-Kanal in Frankreich, das ist wirklich eine schöne Strecke.
      Dann fangen Weinberge an und wir kommen ins berühmte romantische Mittelrheintal. Wie der Rheinfall ist das ein touristischer Hotspot, vor allem natürlich der Loreleyfelsen. Falls man keine Menschenmassen mag, sollte man einfach außerhalb der Saison hinfahren, das wirkt wahre Wunder. Viele können dem Tal ja gar nichts mehr abgewinnen, aber im Frühling (vor Ostern) fand ich es sehr schön und überhaupt nicht zu voll oder laut. Es ist faszinierend, wie sich das ganze Leben zwischen zwei Bergwände drängt.
      Am Niederrhein in NRW wechseln sich dann Industriekomplexe und Weidelandschaften ab. Wer die Region kennt, findet das wohl langweilig, wer es nicht kennt, für den ist das mal was anderes, am Rand vom Ruhrpott langzufahren.
      Der Deltarhein in den Niederlanden zeigt dann nochmal mehrere ganz verschiedene Seiten: Die hügeligen Wälder (erwartet man gar nicht in den Niederlanden) der Veluwe, die friedliche Bauernhof-Idylle an der Linge, der gar nicht mal so idyllischen Sümpfe des Biesbosch-Nationalparks mit starkem Autoverkehr und die futuristischen Wolkenkratzer und Containerhäfen um Rotterdam.
      Die Rheinmündung ist ein langes Pier aus gewaltigen Betonwürfeln und Steinen, das Rhein und Nordsee trennt, die schon fast gleich aussehen. Naja, weil sich der Rhein im Rhein-Maas-Delta aufspaltet, gibt es noch drei andere Mündungen, aber die in Hoek van Holland ist die offizielle (also die mit dem meisten Rheinwasser), obwohl sie eigentlich künstlich ausgebuddelt wurde. Ein sauberer Strand und der Blick auf einen hochmodernen Hafen machen sie ganz interessant.

      Zum Schluss noch unsere Lieblingsorte am Rhein:
      -Valendas: Ein friedliches Schweizer Dorf hoch oben im Rheintal mit Kühen, Sonnenblumen und dem ältesten Dorfbrunnen der Schweiz. Nur hier und nirgendwo sonst wollte eine Unterkunft im Vorderrheintal eine Großfamilie aufnehmen.
      -Stein am Rhein: Das Städtchen ist bekannt für seine Fassadenbilder, die Altstadt ist bunt bemalt und wenn man sich in die Nähe einer Stadtführergruppe stellt, bekommt man gratis die Bedeutung erklärt.
      -Basel: Die Stadt ist groß und sauber, man kann lange herumgehen und entdeckt immer wieder neue Sachen.
      -Straßburg: Hier stehen eine gewaltige Kathedrale, ein Nachbau des Berliner Reichstagsund ein Parlament voller EU-Abgeordneter.
      -Plittersdorf: Das kleine Dörfchen am Oberrhein hat einen schönen Gasthof, wo man einem Chor lauschen kann, der im Nachbarraum probt.
      -Speyer: Hier gibt es ein Technikmuseum, eine Kirche, viele Brezeln und Saumagen.
      -Rüdesheim: Wir haben Rüdesheim außerhalb der Hauptsaison besucht, das hat sicher zu unserem positiven Eindruck beigetragen. Wir fanden die rotweißen Gässchen sehr hübsch, und die Aussicht vom Niederwalddenkmal ist einen Ausflug wert.
      -Arnhem: Die erste Großstadt der Niederlande überzeugt gleich mit extrem großzügigen Parkanlagen und Museen, einer Kirche mit einem Panoramaaufzug und einem witzigen Film.
      -Buren: Das kleine Festungsstädtchen in den Niederlanden hat eine Stadtmauer, unter der Gemüse wächst.
      -Rotterdam: Rotterdam hat ganz viele Hochhäuser, die alle ein wenig verschieden aussehen, manche hässlich, andere schön. Das gefällt mir auf jeden Fall besser als viele andere Hochhaus-Städte. Und manche Straßen haben auch gar keine Hochhäuser, sondern nur klassische Ziegelhäuser und viele Bäume.

      Wer also Großstädte und auch ein wenig Gedränge verträgt, wird am Rhein eine spannende Zeit erleben. Wer aber lieber Natur so pur wie möglich will, ist an anderen Flüssen besser aufgehoben.


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