NEU! Das Bergparkleuchten - leuchtende Wasserfälle in Wilhelmshöhe

Fulda: Von Morschen nach Hann. Münden

27 Juli 2015

Von Höchst nach Kesswil

Nach zehn Minuten Fahrt vom Gasthaus Hecht waren wir schon wieder an einer Grenze, und zwar wieder einmal an einer in die Schweiz. Sie besteht aus einer Holzbrücke über den Alten Rhein. Der Alte Rhein ist ein grüner, sumpfiger, träger Fluss.

Diese Gegend ist das sogenannte Rheindelta. "Delta" ist allerdings etwas übertrieben, der Fluss teilt sich ja nur in zwei Teile, und der Alte Rhein ist nicht einmal mehr mit dem begradigten Neuen Rhein verbunden, nur mit einem kleinen Kanal. Ein paar Kilometer weiter hat der Alte Rhein dann seine Mündung. Man könnte auch sagen, der Rhein verbreitert sich, und zwar so sehr, dass die breite Stelle als See bezeichnet wird.

Als Bodensee, um genau zu sein. Der größte See Deutschlands, voller Wasserpflanzen, kleiner grauer Fische und Freibäder.
Das Freibad in Rorschach hat eine Bodenseeilbahn, von der wir uns ins Wasser stürzen konnten. Wenn man nett ist, paddelt man dann mit dem Seil ans Ufer und gibt es dem nächsten. Wenn nicht, muss der sich das selber holen.

Manchmal ist der See öde grau, manchmal aber auch strahlend blau. Dann kann man den Bodenseeboden sehen.

In Speck gibt es eine Hundertwasser-Markthalle...

...und auch Hobbits haben sich hier schon angesiedelt.

Als Radfahrer kann man hier Parkplatzprobleme bekommen.

Es wurde immer heißer. Uns blieb also gar keine andere Wahl, als ins nächste Freibad mit Seezugang auszuweichen, nämlich in Romanshorn. Selbst die Whirlpools waren da eiskalt. Ah, tut das gut! Obwohl, brr, so kalt muss das nun auch wieder nicht sein.

Der gelbe Radweg am Südufer führt teilweise durch kleine Straßen mit Ferienhäusern und Strandpromenaden. Der Bodensee erschien uns teilweise ein wenig zu spießig und abgezäunt. Oft sind wir auch neben Gleisen und Schnellstraßen gefahren, die sich am Ufer drängen. Die Regionalzüge sind hier so schnell, dass sie sogar die Sportwagen nebenan locker überholen.
Überall gibt es klar markierte Fahrradstreifen, auf denen hilfreiche Botschaften wie "Achtung, Ausfahrt!" stehen. Die Eltern waren beleidigt, dass die Radfahrer nicht so oft ans Wasser dürfen wie die Fußgänger.

Unser nächstes Ziel war der kleine Ort Kesswil. Dort wollten wir eigentlich drei Nächte bleiben und als Höhepunkt der Radtour etwas Bodensee-Urlaub machen. Jedoch wurde daraus letztendlich der Tiefpunkt der Rheinradtour: Die Unterkunft war nicht so der Bringer und einige von uns wurden richtig krank. Den ersten Bodensee-Tag verbrachte ich vollständig im Bett, dann wurde es langsam besser.
Wir überlegten zwischendurch, die Tour abzubrechen, flohen dann aber doch lieber einen Tag früher von jenem unglückseligen Ort in ein Hotel in Konstanz.
Unsere plausibelste Theorie zum Krankheitsausbruch lautet folgendermaßen:

Quellwasser fließt aus den Bergen,
bringt Erfrischung und Verderben.
Trinkst du es, mach dich bereit
für Kopfschmerz, Durchfall, Übelkeit!

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