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Fulda: Von Morschen nach Hann. Münden

22 Juli 2015

Von Felsberg nach Triesen

Kurz hinter Felsberg liegt Chur, die älteste Stadt der Schweiz. In größere Städte reinzufahren ist bei Radtouren immer ziemlich unangenehm, da gibts kaum schöne Radwege. Wenn man aber erstmal in der Fußgängerzone mitten in der Altstadt ist, kann man Eis essen, Postkarten kaufen und einstecken, an Umfragen zur Wegqualität im Umland teilnehemen oder (wenn einem gar nichts Besseres einfällt) Kirche und Schloss besichtigen.

Chur zwar nicht groß, aber schön. Es besteht aus alten Häusern und Schweizer Flaggen.

Auf der folgenden Strecke führt der offizielle Radweg weitab vom Rhein durch kleine Dörfer, darunter das Heidi-Dorf Maienfeld. Als Variante gibt es asphaltierte Radwege und Landstraßen direkt am Wasser. Wir bevorzugen die Variante am Fluss, inzwischen kennen wir genug Schweizer Bergdörfer. Statt Steigungen hat uns der Föhnwind etwas gebremst. Und es war immer noch sehr heiß, laut den Schweizern der heißeste Juli seit langem.

An einigen Orten mussten wir den Weg zwischen Bahnhofsunterführungen, Autobahn- und Eisenbahnbrücken suchen und erstmal eine Stunde umherirren.

In Bad Ragaz haben wir im pingelig sauberen Freibad mit Sprungbrettern und Breitrutsche pausiert.
Bisher hat es fast jeden Tag, den wir in der Schweiz verbracht haben, geregnet oder gewittert, aber erst, nachdem wir schon am Ziel waren. Heute haben sich schon beim Baden immer mehr Wolken aufgebaut und die Becken geleert.

Irgendwann haben auch wir da einen Zusammenhang erkannt und sind weitergefahren. Die letzten Kilometer bis ins Fürstentum Liechtenstein waren eigentlich genau das, was wir unter einem optimalen Radweg verstehen: Asphaltierter autofreier Radweg auf dem Deich, auf der einen Seite Wälder und Ortschaften, auf der anderen Seite der Fluss. Und weil wir auch noch das Gewitter im Nacken hatten, haben wir da wohl alle unseren eigenen bisherigen Geschwindigkeitsrekord dieser Tour aufgestellt.
Eine Brücke ans rechte Flussufer war unser Grenzübergang nach Liechtenstein. Das ist ein Staat, der zwar sehr klein ist, aber trotzdem aus mehreren Ortschaften besteht und deshalb etwas mehr als ein Stadtstaat ist - quasi das Saarland Europas. Außerdem handelt es sich um eine Steueroase und um eines der wenigen Länder, das noch teuerer als die Schweiz ist. Weil Liechtenstein mit der Schweiz sehr dicke ist, sieht die Grenze sogar noch unauffälliger als die inneren EU-Grenzen aus.

Die Strecke nach Triesen haben wir zwar noch locker vorm Gewitterausbruch geschafft, aber das Hotel zu finden war ziemlich schwierig. Auch wenn uns das Gewitter an sich verfehlt hat, bekam doch jeder etwas Regen ab. Triesen hat jedenfalls definitiv zu steile Straßen und zu wenig Schilder. Durch die langgestreckte Stadt mussten wir auf und ab, auf engen Straßen an den Bergen entlang. Links ging es immer steil runter und rechts steil hoch - wir mussten entweder geradeaus oder halt nach rechts.
Zum Glück gibt es immer zwei gute Motivationen, um weiterzufahren: WLAN und Fernsehen. Vor allem, wenn die Eltern im Zimmer nebenan nicht mitbekommen, was die Tochter für einen gruseligen Krimi guckt.

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