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Fulda: Von Morschen nach Hann. Münden

21 Juli 2015

Von Disentis nach Valendas

Mit dem eigentlichen Radfahren habe ich in Disentis begonnen. Die anderen wollten sich etwas weniger Strecke aufbürden und sind erst 10 Kilometer weiter in Trun gestartet. Trotz ihres Vorsprungs habe ich sie schon kurz hinter Trun eingeholt.
Disentis ist eine Stadt mit vielen scheinheiligen Sackgassen, die nur zu irgendwelchen Einfamilienhäusern statt zum Wasser führen. Dort gibts auch ein berühmtes Kloster.

Die Strecke zwischen Disentis und Trun ist ziemlich furchtbar, und auch danach wird es zunächst noch nicht besser. Ein Teil der furchtbaren Strecke besteht aus steilen Landstraßen, ein anderer aus steilen kiesbestreuten Radwegen, und der schlimmste Teil besteht aus steilen kiesbestreuten Landstraßen.
Auf dem Kies rutscht man höllisch leicht aus, um von den Steinchen zerschnitten zu werden.

Erst später gibt es auch mal einige nicht steile, kiesbestreute Radwege.
Aber ich habe auch einiges gesehen, zum Beispiel den Rhein. Der ist nach wie vor ein wilder Gebirgsfluss voller Schaum und Steine.

Dasselbe gilt für seine vielen wunderbar kühlen Nebenflüsse. Eigentlich wollten wir hoch oben in den kühlen Alpen starten, langsam abwärtsfahren und uns so an die Hitze gewöhnen, aber auch hier oben ist es schon so heiß, dass niemand vor dem eisigen Wasser zurückgeschreckt ist. Naja, außer den Eltern.
Wir füllten unsere Flaschen auch mit Quellwasser auf, damit hatten wir schon auf der Donauradtour gute Erfahrungen gemacht. Doch diesmal sollte sich das als schwerer Fehler erweisen.

Außerdem gibt es ein Stauwehr (hier hat der Rhein sogar mehr Steine als Wasser), ...

...einige in freier Wildbahn gesichtete Pfadfinder,...

...öffentliche Verkehrsmittel...

...und viele, viele Baustellen. Zur großen Freude des Kleinsten, der sich wie so viele zweijährige Jungs für Bagger begeistert.

In Illanz haben wir gegessen. (Die Sache mit dem Campingkocher haben wir inzwischen aufgegeben.)  Bereits bei der Recherche daheim hatten wir nämlich herausgefunden, dass sich hier eines der ganz wenigen Schweizer Restaurants befindet, in denen man tatsächlich für um die zehn Franken etwas zu Essen bekommt. Die niedrigen Preise resultieren daraus, dass das Restaurant schon etwas zur Pizzeria/Döneria tendiert, denn da kann man in Deutschland sogar für deutlich unter 10 Euro essen. Wie auch immer, es hat durchaus geschmeckt. Der Kellner verkündete mit dem Satz "Die Kohlen hat's fertig.", dass es keine Coladosen mehr gab. Aber Flaschen sind sowieso umweltfreundlicher.

Es folgte ein Endspurt auf der Bergstraße.

Nach 38 bzw. 28  Kilometern auf und ab sind wir je nach persönlicher Kondition sehr erschöpft oder noch erschöpfter in Valendas angekommen.

Dieses Dorf hat eine ganz exakt gehende Kirchenuhr und den ältesten Dorfbrunnen der Schweiz. Er besteht aus einem großen flachen Holzbecken, in das angenehm kaltes Wasser strömt.

In Valendas haben wir gleich drei Nächte gebucht und vor unserem Ausflug zur Quelle und der ersten Tagesetappe geschlafen. Morgen lassen wir unser Auto dann dort stehen und radeln weiter.
Die Vermieterin der wunderbaren Unterkunft BNB Buchli war die einzige hier oben im Rheintal, die hier eine Familie mit fünf Kindern aufnehmen wollte. Eigentlich war sie sogar die einzige, die überhaupt auf unsere E-Mail ("Gestatten Sie, dass wir uns mit einer etwas ungewöhnlichen Anfrage an Sie wenden...") geantwortet hat.
Drei von uns schlafen in einem idyllischen Schweizer Blockhaus. Wenn sich ein Zweijähriger alleine darin einschließt, ist die Idylle aber schnell vorbei.

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