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Fulda: Von Morschen nach Hann. Münden

13 April 2017

Von Kehl nach Plittersdorf

Am nächsten Tag folgten wir zunächst dem Nebenfluss Kinzig. In Auenheim (rechts das mäßig idyllische Stadttor aus Schotterwürfeln) haben wir ein Paket mit verbrauchter Schmutzwäsche per Post heimwärts geschickt. Dann fuhren wir weiter bis zur Mündung der Kinzig in den Rhein.

Der kiesbestreute Weg auf dem Deich geht immer weiter - auch wenn Verbotsschilder an Kieswerken, Wegweiser oder Karten, auf denen Teile dieses Weges nur als Alternativroute oder überhaupt nicht eingezeichnet sind, das Gegenteil behaupten.

Der Weg direkt am Rhein hört einfach nicht auf. Irgendwie beruhigend.

Doch die Karten führten uns heute mehrmals auf sehr stark befahrene Straßen, meist in der Nähe großer Brücken. Sehr ärgerlich. Die gestrigen Wege durch Straßburg waren viel angenehmer - in einer Großstadt gibt es also bessere Radwege als in ländlichen Gebieten. Kurios.

An dieser Brücke bei Gambsheim wird immerhin ein neuer Radweg gebaut.

Auf einer Insel in der Brückenmitte gibt es eine Fischtreppe (auf französisch Passe de Poisson). So können die Fische sicher am Stauwehr vorbeischwimmen - besonders all die Lachse, die im Rhein unterwegs sind.

Als uns nach einer Flussbiegung scharfer Gegenwind entgegenblies, haben wir doch mal den Kiesweg verlassen. Wir versteckten uns hinter dem schützenden Deich und wichen durch ein paar Dörfer aus.

Auf einer Radtour erlernt man durchaus wertvolle Fertigkeiten, zum Beispiel im Freien zu pinkeln oder sein Rad bei einer Pause so hinzustellen, das es trotz schwerer Bepackung nicht umkippt. (Merke: Die schwerere Fahrradtasche immer auf die ständerabgewandte Seite, Lenker so weit wie möglich zur Seite drehen.)
In Helmlingen gibt es blühende Bäume, hölzerne Scheunen und ein Boot an der Stelle, wo sich einst das Ritterloch befand. Der Sage nach versteckten sich die Dorfbewohner im Dreißigjährigen Krieg auf den Inseln im Rhein monatelang vor plündernden Truppen - denn die Söldner kannten sich in der Gegend ja nicht so gut aus. An der Stelle, wo heute ein Kiesbeet liegt, wollte ein Reitertrupp eine Insel überfallen, versank jedoch im Wasser. (Damals war der Rhein ja noch viel breiter und wilder, nicht so eng und brav kanalisiert und zivilisiert.)

Als nächstes übernachten wir im stillen Plittersdorf. Dort gibt es ein empfehlenswertes Restaurant namens Adler, in dem wir uns den Bauch mit Schnitzel und Spätzle vollschlugen. Im Raum nebenan hörten wir einen Männerchor Veronica, der Lenz ist da proben. Da war die Familienmutter natürlich hingerissen, während der Vierzehnjährige kritisierte, dem Chor fehle "der Beat und der Rap".

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