Nur in Ovelgünne, da steht er -
ein Eisenbahnhof.
Das ist etwas doof.
Drum starteten wir etwas später.
Aus einem ollen, hässlichen Rohr
plätschert die südlichste Quelle hervor.
Aus diesem Rinnsal wird sogleich...
...ein kleiner grüner Angelteich
in Eggenstedt, nahe Seehausen.
Und nun lasst uns am Fluss langsausen!
Und nun fahren wir nach rechts.
Doch es wird nicht leicht. Puh, ächz.
Uff, hechel, keuch und schnauf.
Hier geht es oft bergauf.
Die Magdeburger Börde hat drei große Laster:
Steigungen, Betonplatten und Kopfsteinpflaster.
Das erste Museum am Fluss erscheint.
Damit ist das Bördenmuseum gemeint,
das sich in Ummendorf befindet,...
...dort, wo sich auch die Aller windet.
Verschiedene Quellflüsse sind uns bekannt.
Die fließen ganz leise am Acker entlang.
Sie sammeln sich am Feldesrand
und fließen durch das Bundesland.
Die Aller, die plätschert freundlich und heiter.
Den ganzen Tag wird sie weiter...
...und breiter.
Schau, an der Autobahn da vorn!
Da liegt auch schon Marienborn.
Eine kleine Statue von Jesu Christi Mutter,
plumpste dort vom Himmel, wo ein Schaf suchte sein Futter.
So entdeckte einst ein Hirte gleich an dieser Stelle
eine Kranke heilende, höchst religiöse Quelle.
Achtung, alle miteinander!
Hier erklang einst Propaganda:
Wir Grenzsoldaten hielten Wacht,
nur schwer zu überlisten.
Angeblich nur gegen die Macht
der Imperialisten.
So manchem Bürger haben wir
der Schädel eingerammt.
Erschossen wie ein wildes Tier,
das ist doch echt krank!
Wir sangen fröhlich dieses Lied
über die Todesfalle,
das Menschen nur als Ratten sieht.
Hatten wir sie noch alle?
So manchem Bürger haben wir
der Schädel eingerammt.
Erschossen wie ein wildes Tier,
das ist doch echt krank!
Über den Rücken, da rinnt uns ein Schauer,
denn hier stand früher die deutsch-deutsche Mauer.
Man wartete lang und bang
an ihrem größten Übergang.
Flutlichtmasten, die erhellen
alle noch so kleinen Stellen.
Reisende in die DDR
wurden hier lange kontrolliert.
Nun fahre ich ganz ungeniert
mit meinem Fahrrad ringsumher.
Wolltest du nur nach Westberlin,
ließ man dich etwas schneller ziehen,
doch nicht im Kofferraum entfliehen:
Man fand dich rasch mit Röntgenstrahlen.
Kein Ende fanden deine Qualen.
Die gelbliche Gedenkstätte, die kündet nicht von Geiz,
und sie erinnert farblich an die Grenze in die Schweiz.
Direkt dahinter, wo die Waren
auf LKWs durch Deutschland fahren,
aus einem Blickwinkel bei Staus
sieht es beinah wie damals aus.
Auch im Ort namens Morsleben
soll es etwas Übles geben:
Das Atomendlager der
sogenannten DDR.
Parallel zu der alten Mauer
knickt der Weg nach Norden ab.
Langsam verloren wir an Power.
Steigungen gab es nicht zu knapp.
Im Lappwald auf dem Grünen Band
verloren wir fast den Verstand.
Argh! Verfahren! Nicht schon wieder!
Wir wollen nicht nach Helmstedt rüber!
Oh, wie gut
es doch tut,
wenn man auf einer Banke ruht,
stand irgendwo auf einer Banke,
für die ich mich hiermit bedanke.
In den öden Bördendörfern ist sonst gar nichts los.
Eines davon lagerte nur haufenweise Koks.
Im nächsten wurde an der Kirche offenbar gebaut.
Doch niemand war zu sehen und wir hörten keinen Laut,
nur unser Keuchen erklang, puh und ach...
...doch dann wird der Weg endlich gerade und flach!
Darum fällt uns das Radeln nicht mehr schwer.
Die Grenze führt im Zick-Zack hin und her.
Unter unseren Fahrradachsen,
da beginnt schon Niedersachsen,
doch nur für ein kurzes Stück:
Sachsen-Anhalt kehrt zurück.
Kälber und Ponys standen am Zaun,
um sich die Radfahrer anzuschauen.
Geradelt sind wir nun schon ziemlich viel.
Doch auch Oebisfelde ist noch nicht das Ziel.
Nein, wir fahren ungelogen
noch in einem weiten Bogen
unter vielen großen Ästen
endgültig nun in den Westen.
Die Aller ist die Grenze hier
und diese überqueren wir.
Hinter dem Dorf mit dem Namen Grafhorst
zelteten wir tief im Danndorfer Forst.
Werden wilde Tiere uns im Unterholz entdecken?
Ja, doch keine Wölfe, sondern fiese kleine Zecken,
die Blut saugen und Häute röten.
Das Wildzelten ging in die Hose,
denn es gab dort Borreliose,
Dornen, die Fahrradschläuche töten
und eine penetrante Eule
mit dauerhaftem Nachtgeheule.
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