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Fulda: Von Morschen nach Hann. Münden

01 März 2020

Querverbindung: Von Magdeburg nach Eggenstedt

Wenn der grauen Stadt Getümmel,
du, o Radweg, nun entfliehst,
und den heiteren Segenshimmel
eines Dörfchens erstmals siehst,
und der holde Herzensfriede
liebend dir entgegenwallt,
lautlos zu des Sprühlings Liede
Sachsen-Anhalt stumm erschallt:


O, dann will ich mich der steilen,
schönen Strecken mit dir freun,
von Magdeburg nach Bremen eilen,
denn das soll dein Weglauf sein.
Schöner wird die Börde lächeln,
bräunlich-grün uns aufgeblüht,
linder uns die Kühlung fächeln,
weil die Winterkälte flieht.

Einsam wandelt dein Freund im Wintergarten,
mild vom lieblichen Zauberlicht umflossen,
das durch wankende kahle Zweige zittert
Allerradweg, Allerradweg.

In dem leeren Hochwasserauffangbecken,


bei den fremden, schlammig-brutalen Pisten


und im Pfarrhaus von Niederdodeleben.
Allerradweg, Allerradweg.


Dort ward Friedrich von Mathisson geboren,
vertont von Beethoven und dann vergessen.
Kein Bildnis, Allerradweg.

Sülzradweg und die Straße der Romantik,
Aller-Harz-Radweg und noch viele andre -
alle sind sie hier richtig ausgeschildert.
Und wo ist dein Bildnis, Allerradweg?


Wo zur Hölle ist nun die Infotafel?
Auf dem Fuchsberg, am Optik-Telegraphen,


wo die Krähen Berge an Rindenmulch futtern.
Müffelnden Rindenmulch futtern.
Kein Bildnis, Allerradweg.


Ach! Im schlammigen, weichen Wintergrabe,
von hellblitzenden Strahlen überflimmert!
Ähnlich Totengerippen, stehn die Bäume,
ihres säuselnden Blätterschmucks entkleidet;
Doch, gehüllet in grüne Erdbeschattung,
bleibt der Boden, als wenn schon längst die Mainacht
ihre schmelzenden Zauberlieder tönte!
Was die Jünglinge und auch alle Mädchen,
in der Städte Gefilde, nunmehr fürchten:
Den verheerenden Winternord! Die Menschen
haben ihn von den Fluren weggewütet!
Jeden blinkenden Abhang für die Skier,
jede glänzende Decke für den Schneemann
hast in ödige Wüste du gewandelt!
Unbekümmert der tausend Mädchentränen,
Unbekümmert der bangen Jünglingsseufzer!
(Naja, dafür kann man jetzt früher radeln.)


Mit wildem Getümmel
erleuchtet am Himmel
sind Wolken voll Nacht;
den Seen und den Flüssen
in strömenden Güssen
zum Opfer gebracht!

Nun keimen und sprossen,
von Wärme begossen,
die Gräser hervor;
Nun rauschen der Quellen
entwinterte Wellen
durch wankendes Rohr.


Solch olle Ruine
nebst rostiger Schiene
in Wanzleben passt
zu Schlösschen so niedlich
mit Bänken gemütlich?
Was für ein Kontrast!


Ein Güterzug tuckert
(Er ist unterzuckert.)
zur Zucker AG.
Ein Opa mit Dreirad,
der radelt vorbei grad,
so wahr ich hier steh.


Wenn ich immer leiser
um Kirchen und Häuser
in Seehausen geh,


seh ich alte Türme
und radle durch Stürme
am Seehauser See.


Und noch eine Kuppe
von der ich schon gucke
zur Quelle, hurra!
Die Elb-Wasserscheide
liegt auf dieser Weide
und gleich bin ich da.

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