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Fulda: Von Morschen nach Hann. Münden

03 März 2020

Aller: Von Wolfsburg nach Celle

Die Steigungen in Wolfsburg haben wir nur ausgelacht.
Den Umweg auf dem Klieversberg haben wir nicht gemacht.
Zwar kann man dort zu einem Aussichtspunkt gehen.
Doch ist da wahrscheinlich nur Wolfsburg zu sehen.
Ein Radweg führt neben der Straße her.
Ganz gerade und flach, ja, was will man mehr?


Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland!
Wer hat diesen Vers geschrieben, der aus Fallersleben stammt?
Herr Hoffmann von Fallersleben hat den Hymnentext verfasst,
den heut manche zu sehr lieben und den manch ein andrer hasst.


Ein Männlein steht am Schlosse im Altstadtkern.


Hier ist es nicht urban und nicht mehr modern.


Sag, wer mag das Männlein sein, das da steht am Schloss allein?
Auch dies Lied erdachte sich das Hoffmannlein:

 

Alle Vögel sind schon da,
alle Vögel, alle.
Amsel, Drossel, Fink und Star
und die ganze Vogelschar
nisten gern das ganze Jahr
hier auf diesen Wiesen.

Alle Gelder sind schon da,
alle Gelder, alle.
VW will keinen Ruf verlieren,
den Werksausbau kompensieren,
spendet Geld, wie wunderbar!
Welch nützer Umweltschützer!


Alle Wege sind schon da,
alle Wege, alle.
Karte: Ost! Die Schilder: West!
Die Ostroute war die Pest.
Darum, Fahrradfahrer, fahr
am besten nach Westen.

Das waren die Illkerbruchwiesen.
Der Barnbruch-Wald folgt hinter diesen
mit verschiedenen Kanälen.
Wir konnten die gar nicht zählen.
Manche waren wahre Riesen.
Wir fuhren auf und davon
durch einen Tunnel aus Beton
unter dem Elbe-Seiten-Kanal.

Der Allerkanal wirkt daneben banal.

Überm Tankumsee, da flutschen
Kinder an den Drahtseilrutschen
an so manchem schönen Tag
durch den Naherholungspark.


Auf Radwegen aus reinen
rostroten Pflastersteinen
geht's ohne Gefälle
durch manche Baustelle
zur Mittagspause nach Gifhorn.
Die Mühlenstadt ist gleich da vorn!


Auf der Lüneburger Heide,
in Gifhorn, schrieb Herrman Löns
zahlreiche Gedichte über
Heidelandschaft und Gedöns.
Valleri, vallera
und juchheirassa!
Google, Wikipedia!
Denn ihr wisst ihr wisst es ja.

Brüder, lasst die Gläser klingen,
denn das Muskelkaterbein
wird vom langen Sitzen sauer,
doch die Pause muss jetzt sein.
Valleri, vallera,
und juchheirassa!
Bester Schatz, bester Schatz,
denn du weißt es weißt es ja.


Das Schloss ist wirklich sehr versteckt.
Wir hätten es fast nicht entdeckt.

Am Mühlensee, da stehen
Mühlen aus aller Welt,

von denen sich zwei drehen,
wenn wilde Winde wehen,
gespendet und gestellt
von anderen Museen.

Seht, welche Sammlung hier entstand
aus Finn-, Ir-, Russ- und Griechenland,
groß oder nur als Modell,
Wippwindmühle, Bockgestell,
eher langsam oder schnell,

für Wind und Wasser, Ost und West,
 

im Donauschiff aus Budapest
und eine mit Hornissennest,

Flandern, Bremen, Isfahan,
Korea und Afghanistan,
(die sich wie eine Drehtür dreht,
weil es dort nur von Norden weht)

Tirol, Paris und Portgal,
Mallorca - ja, von überall.
 

In dieser Mühle der Provence
schrieb ein Autor namens Alphonse
von Müllern und Monsieurs und Ziegen,
die gar nichts auf die Reihe kriegen.

Das orthodoxe Gotteshaus
sieht wirklich wie in Russland aus.

Die Kirche besteht nur aus Gold und aus Holz
und kostet noch zwei Euro fünfzig - was solls.

Vom Mühlensee kommt auch die Ise
und in die Aller mündet diese.

Die Rotaller aber umschließt
das Zentrum, weil sie extra fließt.


Die Aller selbst an einem Hang
hat über sich ein Restaurant
neben dem Uferrand.
Das ist ja allerhand!

Zwischen zauberhaften Bäumen,
die das Allerufer säumen,
nutzten wir während der Fahrt
den schmalen, festen, weißen Pfad.

In Müden kommt die Oker aus dem Harz.
Die beiden Flüsse sind hier grünlich-schwarz.


Der Supermarkt macht seine großen Konkurrenten schlecht.
Naja, womöglich hat er damit schon ein bisschen Recht.


Anfangs sahen wir die Aller heute nicht.
Gegen Ende war der Fluss dann oft in Sicht.
Vier Kilometer ist es her
(nun, jedenfalls so ungefähr),
da überquerten wir ein Wehr.
Schon folgt das nächste, bitte sehr.


Wir wussten: Hier ist irgendwo
die Abkürzung nach Osterloh.
Moment, ein Wanderweg? Oh, oh.


Er führt ins sandige Nichts hinein.
Wir haben uns wieder verfahren. Na fein.


Das ist ein alter Aller-Arm,
vom Fluss für immer abgetrennt
in seinem Lauf mehr als gehemmt.
Und doch hat er noch seinen Charme.


An einer schönen Allerstelle
folgt nun die Residenzstadt Celle.


Fachwerkfreunde rufen: Hach!
So viel Werk und so viel Fach!


Das Schloss, das steckt in Baugerüsten.
Wenn das die alten Fürsten wüssten!

Die schöne Altstadt gegenüber,
sah ich zum dritten Mal schon wieder.
Sie ist gemütlich und recht groß
und oft ist eine Menge los.

Auch an der Aller wird gebaut.
In Celle wird der Fluss gestaut.

An dieser Stelle ungefähr
steht ein bekloppter Kreisverkehr,
der Fußgänger anscheinend hasst.
Es wurden ihm ganz ungeniert,
damit ihn kein Passant passiert,
die Zebrastreifen ausradiert
und Zäune überall verpasst.
Zwar wusste man: So viel Verkehr,
da muss mehr als ein Kreisel her,
weil es sich sonst zu häufig staut.
Und dennoch wurde er gebaut.
Und siehe da: Es staute sich.
Drum machte man den Fußweg dicht.
Aber ist das nicht einerlei?
Man geht einfach am Zaun vorbei.

Die Straße vom Bahnhof zur Innenstadt,
die schäbige Häuser und Bäume hat,
bietet am Schluss für unsere Reifen
breite, verworrene Fahrradstreifen.

Die Parks werden durchaus benutzt,
und dennoch sind sie kaum verschmutzt.
Die Büsche sind zurechtgestutzt.

Der hier dargestellte Herr
trägt den Namen Albrecht Thaer.

Herr Thaer begründete gleich hier
an diesem noblen Mini-Wald
die Landwirtschafts-Versuchsanstalt
für Tests an Pflanzen und am Tier.

Ja, so schön kann ein Parkhaus sein!

Und auch der Fahrradplatz ist fein.

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