Die touristische Infrastruktur hat sich stark auf die Paddler eingestellt. Dieses Schild kündigt auf dem Wasser frische Eierkuchen an. Selbst eine schwimmende Bar gibt es, die nur per Paddelboot zu erreichen ist.
Die Moldau hat wirklich viele Stauwehre. Zum Glück muss man sein Kanu nicht (außer an einer einzigen Stelle) daran vorbeitragen. Stattdessen kann man eine abenteuerliche Floßgasse herunterrutschen. Floßgassen sind das Spannendste am Moldaupaddeln und das, woran ich bei den dramatischen Abschnitten von Smetanas Moldaumusik immer denken muss.
Manche Floßgassen sind leicht bewässerte Rutschen aus Holz, andere sind kurze, steile Wasserfälle und wieder andere sind lang und langsam.
Am Ende der Floßgasse hüpft das Boot über einen Haufen heftiger Wellen. Wer sich ungeschickt anstellt, kentert dabei. Auf meiner ersten Moldaufahrt kenterte ich gar nicht, auf der zweiten zweimal. Womit ich nicht sagen will, dass meine Beifahrerin schuld war. Ich lasse das nur mal so stehen. Zum Glück fischte der Pastor unser Gepäck rechtzeitig heraus. Eine Sandale ging trotzdem verloren, und weil die Tonne nicht richtig zu war, wurde alles nass bis auf meine Badehose ganz unten im Rucksack.
Teile der Moldau sind von Industrieruinen umgeben.
Vereinzelt tauchen auch Felswände auf.
Und manchmal sieht man auch nur gewöhnliche grüne Natur. Schön, oder? Diese Abschnitte dienen der Erholung zwischendurch, bevor es wieder actionreich und noch wird.
Der nächste Campingplatz befindet sich kurz vor Český Krumlov. Zur Stadt ist per kurzer Wanderung zu erreichen. Etwas länger ist die Wanderung auf den Berg Klet. Er ist von Wald bewachsen und häufig eingenebelt. Falls kein Nebel herrscht, lohnt sich ein Gang auf den Aussichtsturm. Ansonsten genügt ein Besuch im Restaurant. Dieses Lokal ist so weit von der touristischen Moldau entfernt, dass man dort ausnahmsweise nicht mit Euro bezahlen kann. ("Wir sind in Tschechien, wir nehmen nur tschechische. Is logisch, oder?")
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