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Fulda: Von Morschen nach Hann. Münden

05 August 2015

Von Homburg nach Bad Säckingen

Auf der nächsten Tagesetappe sind wir ziemlich oft am Flussufer gefahren und haben uns dabei gelegentlich von grauen Regenwolken betröpfeln lassen.
Hier kommt die Aare (genau genommen der Aarestausee) aus der Schweiz und mündet in den Rhein. Sie ist der wasserreichste und fünftlängste Nebenfluss. Die Aare führt sogar mehr Wasser als der Rhein, aber früher hat man den Hauptfluss oft danach bestimmt, welcher Fluss seine Richtung beibehält und besser besiedelbar ist. Deshalb heißt der restliche Rhein bis zur Nordsee nicht Aare.

In Laufenburg haben wir trotz der trüben Wetterlage Eis gegessen. Die deutsch-schweizerische Doppelstadt liegt auf einem Hügel und hat eine Burg. Die Pflastersteine am Ortsausgang liegen so locker nebeneinander, dass sie beim Drüberfahren lustig klappern.
Diese Doppelstädte bergen jedoch eine überraschende Gefahr: hohe Telefonrechnungen. Diese entstehen dadurch, dass die Tochter versehentlich über eine Brücke fährt und am anderen Ufer aus dem schweizerischen Mobilfunknetz die Eltern anruft: "Ich bin jetzt in der Schweiz, ist das hier richtig?"
Noch ein Funfact: Deutschland und die Schweiz rechnen mit unterschiedlichen Rheinpegeln, der Unterschied beträgt 27 Zentimeter. Als die Hochrheinbrücke in Laufenburg gebaut wurde, wollten die Architekten beider Länder den Höhenunterschied zwischen den Brückenteilen ausgleichen. Sie rechneten jedoch in die falsche Richtung, sodass der Unterschied dann 54 Zentimeter betrug. (Angeblich entstanden durch den Fehler keine Mehrkosten, er wurde früh erkannt.)

Spielplätze können auch bei Regen Spaß machen.

Ebenso wie das wunderschöne Naturbad MuRheNa bei Murg. Das war wegen des schlechten Wetters kostenlos zugänglich, die Rutschen und der Wasserfall mit Kletterwand waren sogar in Betrieb.
Naturbad bedeutet, dass das Wasser keinen Chlor enthält, sondern mit Pflanzen sauber gehalten wird. Es enthält ein paar Algen und ist nicht wirklich durchsichtig. Dort gibt es auch das wärmste Becken aller Freibäder, die wir auf dieser Tour besucht haben. Sehr angenehm bei dem Wetter.

Immer mehr Kraftwerke und Wehre säumen den Rhein. Er hat ordentlich zu tun, um den Menschen bei der Stromproduktion zu helfen - indem er Turbinen antreibt oder einfach kühlt. Auch Chemiewerke gibt es zuhauf.

Kurz darauf haben wir dann auch schon Bad Säckingen gesehen.

In dieser Stadt gibt es seltsame Brunnen...

...und das Friedolinsmünster mit aufgemalten Statuen und posierenden Hochzeitspaaren.

Insgesamt ist Bad Säckingen zwar moderner als Stein am Rhein, Schaffhausen und Co., macht aber trotzdem was her.
Heute war der erste August, Nationalfeiertag der Schweiz und offizieller Tag zum Böllern, ähnlich wie Silvester in Deutschland. Auf der Fahrt haben wir es öfter mal knallen gehört und in der Stadt waren viele Leute in Feierlaune, denn die Grenze ist nicht weit. Abends konnten wir vom Balkon aus das Feuerwerk auf der anderen Flussseite sehen.
Wir übernachten in einem überdimensionalen Zimmer im Dachgeschoss vom Hotel zum schwarzen Walfisch. Das dürfte inzwischen auch den Leuten im Zimmer unter uns aufgefallen sein.

Die meisten Dächer sind nicht so hoch wie das Hotel, deshalb haben wir von unserem Balkon aus einen guten Durchblick.

Die längste überdachte Holzbrücke Europas führt direkt in die Schweiz und sieht von innen ganz schön düster und gruselig aus. Dort geht es morgen weiter zur letzten Etappe.

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