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Fulda: Von Morschen nach Hann. Münden

08 Juli 2009

Elbe: Von Pirna nach Bad Schandau

Hinter Pirna sind die Radwege anfangs noch ziemlich waagerecht,...

...doch bald schon sahen wir Schilder wie dieses hier.

Der Weg wird steiler...

...und noch steiler.

Viele Häuser tragen hier tierische Namen.

In Wehlen konnten wir unseren Flüssigkeitsbedarf mit Wasser...

...und Eis stillen.

Hier haben wir auch wieder mal eine Radfahrerkirche.

Aus Sandstein, versteht sich.

Andere Häuser sind dagegen nur sandfarben angemalt.

Heute haben wir zwischendurch die Räder im Tal stehengelassen und eine Wanderung eingeschoben, um den Sandstein mal unverbaut zu erleben.

Dazu mussten wir zunächst lange im Wald Treppen steigen. Dabei hörten wir einem Straßenmusiker ohne Straße zu, wie er lautstark Wanderlieder sang.

Irgendwann gesellt sich der Sandstein dazu.
Sandstein ist die wohl gemütlichste Art von Gestein. Das liegt irgendwie an der Farbe. Da möchte man sich am liebsten gemütlich hinsetzen und entspannt picknicken, auch wenn direkt nebenan ein tiefer Abgrund lauert. Bei anderem Gestein wie Granit möchte man sich dagegen nur ungern niederlassen, weil das so hart und grau aussieht.

Der Aufstieg wird immer anstrengender. Vor allem, wenn man nicht auf dem Weg bleibt, sondern lieber ein bisschen klettern will.

Unser Ziel war die Basteibrücke. Die bietet ein Panorama, bei dem Säulen aus Sandstein aus einer großen Menge Wald rausgucken. Ein grandioser und seltsamer Anblick: Die Felsen bilden hier keine großen Bergmassive, sondern eher so etwas wie extragroße, steinerne Bäume.

Neben der Brücke liegt die Bastei-Aussichtsplattform. Von da aus erblickten wir die Elbe, den Ort Rathen am anderen Ufer, Straßen und eine Bahnstrecke. Da oben sieht alles so klein aus - wie eine Modellbahnlandschaft.

Anschließend sind wir mit einer Fähre nach Rathen übergesetzt.

Dort gibt es auch richtige Modellbahnen. Die durchziehen einen Garten, in dessen Mitte eine Hütte steht, wo die Eintrittskarten verkauft werden. Im Prinzip, also lediglich rein theoretisch, könnte man da also auch reingehen, ohne Eintritt zu zahlen, wobei es sich hierbei um eine rein hypothetische Theorie handelt, von deren Durchführung wir natürlich jedem abraten.

Die Anlage ist nicht ganz so groß wie die in Hamburg, aber auch hier gibt es Aktionsknöpfe. Der wohl spektakulärste sorgt dafür, dass man von einem Feuerwehrauto nassgespritzt wird, und wurde bei der Hitze oft verwendet. ("Hey, drück mal hier auf den Knopf, mal sehen, was passiert!")
Überall hörten wir tschechische Tagesausflügler in schnellem Tschechisch zischeln, denn die Grenze ist nun schon ganz nah.

Einige echte Orte entlang der Elbe wurden auch nachgebaut...

...und historische Ereignisse wie die Völkerschlacht von Leipzig nachgestellt.

Hin und wieder stehen auf den Wald-Sandstein-Bergen große Gebäude.

Das eindrucksvollste davon ist die Festung Königstein.

Um dort hinaufzugelangen, mussten wir zweimal umsteigen: Von einem Doppeldeckerbus...

...in den Festungsexpress (eine dieser motorgesteuerten winzigen Pseudo-Züge, die in allen Massentourismus-Orten Rentner herumfahren und dabei nervtötend bimmeln) und vom Festungsexpress in einen Aufzug. Der fährt außen an der Festung hoch.
Die Festung ist echt groß. Sie besteht aus grauem Stein und grünem Gras.

Und sie geht echt tief in den Berg hinein. Wer es ganz tief mag, kann auch in einen schwindelerregend tiefen Brunnen im Keller gucken.

In Bad Schandau hatten wir eine Übernachtung in einer Privatunterkunft gebucht. Dort bot man uns ein Zimmerchen, in das mittels Raumkrümmung und roher Gewalt zwei Doppelstockbetten gestopft wurden. Um zum Bad zu gelangen, musste man über den Hof, um ein Haus herum und durch einen Kohlenkeller wandern.
Dies war das einzige Mal auf all unseren Touren, dass eine Unterkunft vor Ort so sehr von der Beschreibung im Internet abwich, dass die Eltern sofort beschlossen, ins nächstbeste Hotel umzuziehen. Das war glücklicherweise nur 60 Meter entfernt. Die 60 Meter hatten es dann aber doch ziemlich in sich: steil hoch, steil runter und über eine Schnellstraße.
Heute, viele Jahre später, haben wir es immer noch nicht geschafft, unsere Elberadtour zu beenden. Immer, wenn wir alles geplant haben, kommt uns irgendein Knochenbruch, ein Orkan oder eine Krankheit dazwischen. Da stellt sich doch die Frage, ob der Vermieter von Bad Schandau damals nicht ein schwarzer Magier gewesen ist, der aus Rache über die Zurückweisung unsere Radtour mit einem dunklen Flussfluch belegt hat...

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