10 September 2019

Von Papendrecht nach Rotterdam

Heute war die Strecke nicht so lang. Zuerst haben wir Ablasserdam durchquert. In diesem wohlhabenden Vorort schützen die Bürger ihre Häuser mittels Wassergräben und Entengrütze. Auf einmal ging eine extrem laute Alarmanlage los. Ich hoffe, das lag nicht daran, dass ich auf dem Radweg eventuell ein kleines Stück in die falsche Richtung gefahren bin, als ich mich verfahren hatte und wenden wollte.

Dann überquerten wir die Ablass. Daneben liegen kleine Wäldchen. Die Strecke macht einen Bogen nach Osten, den wir uns abgeschnitten haben. Wir sind direkt aus Papendrecht hochgeradelt.
Hier verlaufen viele Kanäle, die keine direkte Verbindung zu den Rheinarmen haben.

Der nächste Abschnitt verläuft zwischen zwei solchen Kanälen. Hier war der Radweg wirklich, wirklich voll, auch und gerade mit Fußgängern. Denn nun geht es durch das bekannte Windmühlengebiet von Kinderdijk. Das Besondere daran ist, dass da irrsinnig viele sehr ähnliche Windmühlen hintereinander stehen, als wären sie unendlich gespiegelt. Einige haben sich auch gedreht. Weil es ein windiger Tag war, haben sie sich sogar sehr schnell gedreht und die Konstruktion zum Ächzen gebracht. Aus der Nähe haben wir richtig gemerkt, was für eine Energie dahintersteckt.

Zwei der drehenden Mühlen kann man mit einem Kombiticket besichtigen. Kontrolliert werden die Karten aber nur an Mühle 2.
Mühle Nummer 1 widmet sich dem Leben eines Müllers und seiner Familie. Deshalb sind nur das Erdgeschoss mit der alten Einrichtung und der Außenbereich zugänglich. Der Müller brachte seinen Kindern sein Handwerk anhand einer Modellmühle bei. Außerdem hielt er sich Ziegen, Kaninchen und eine Riesenlibelle (auf der Modellmühle).

Innendrin schlief er mit Frau und Baby in diesem Bett.

Dieser Steg führte zu Museumsmühle Nummer zwei (links). Die Mühle daneben hatte nur noch zwei Flügel (rechts). Ich kaufte mir zur Stärkung einige Poffertjes (Teigbutterdinger mit Puderzucker) und drängelte mich an amerikanischen Touristen vorbei. Ihre Führer hielten Schildern mit Kamersymbolen hoch, woraufhin alle brav genau an der Stelle Fotos machten.

In der Mühle war es entsprechend voll. Hier lebte noch Anfang des 20. Jahrhunderts ein Müller mit Frau und 13 Kindern. Insofern sind die heutigen Touristenströme durchaus eine realistische Nachstellung der damaligen Platzverhältnisse. Seine Frau wurde tragischerweise von einem Mühlenflügel erschlagen, als sie ein Kind vor ebendiesem retten wollte.
In dieser Mühle dürfen die Besucher auch nach oben, um sich Schwarzweißfotos der Müllersfamilie und die Mechanik anzusehen.

Hier drehen die Mühlenflügel den großen Mast in der Mitte. Der dreht dann im Erdgeschoss (ein Bild höher) ein Wasserrad. Die Mühlen waren nämlich dazu da, um Wasser auf die Felder zu pumpen, nicht zum Mehlmahlen. Bei hohem Wasserstand mussten sie natürlich aufhören.

Anschließend führt der Radweg zur Ortschaft von Kinderdijk. Dort erheben sich ein Wasserkraftwerk und ein Kassenhäuschen, das den Weg blockiert. Soll das den Leuten etwas vortäuschen, sie kämen hier nur rein, wenn sie das Kombiticket erwerben? Dem ist nicht so, für das Gebiet selbst muss man nichts bezahlen.
Wir kamen aus der anderen Richtung, das war wohl eher unüblich. Dort gab es keine Kasse.

Da wären wir wieder am nördlichen Arm, dem Lek. Und hier hat unsere Karte dann grandios versagt und eine Fähre an einer falschen Stelle eingetragen. Die Fähre legt nämlich direkt in Kinderdijk ab, von den Mühlen einfach geradeaus zum Wasser. Aber das wusste ich nicht und suchte sie daher woanders. Die anderen sind versehentlich in ein Schiff gestiegen, dass sie direkt nach Rotterdam transportiert hat. Damit waren sie dann auch nicht so unglücklich.
Eigentlich gehört zum Rheinradweg aber nur die Fähre hinüber nach Ridderkerk.

Hier trifft die erste Querverbindung (rechts), die an dieser Stelle Noord heißt, auf den Lek (links). Ab hier heißt der Lek dann Nieuwe Maas und ist wieder der Hauptarm des Rheins. Die Fähre überquert die Noord-Mündung und legt in Ridderkerk an.

Oh, da drüben liegt die Arche! Das ist ein schwimmendes Bibel-Museum mit großen geschnitzten Holzfiguren. Die hat auch schon mal bei uns zu Hause angelegt. Es war sehr überraschend, sie hier wiederzusehen.

Zunächst musste ich einige nervige Kilometer an Nebenstraßen bei starkem Gegenwind erdulden.
Hinter diesem Hafen fließt die Hollandsche Ijssel rein. Die hat sich einige Zeit vorher vom Lek getrennt, möchte jetzt aber doch lieber bei der Hauptmündung mitmachen.

Anschließend führen schnurgerade Radwege hinein nach Rottderdam.

Das ist die Erasmusbrücke, die letzte Brücke über den Rhein. Danach gibt es nur noch Tunnel. Die Brücke habe ich mit dem Rad überquert. (Einige Bilder von Rotterdam sind älter und stammen von einem früheren Besuch.)

Rotterdam wurde im Zweiten Weltkrieg zerbombt und dann futuristisch und faszinierend ganz neu aufgebaut. Es ist ein Wolkenkratzer-Stadt, aber anders als in Frankfurt sind das nicht einfach nur so Glaskästen, die alle gleich aussehen. Hier herrscht durchaus Abwechslung, eher wie im Medienhafen in Düsseldorf. Einige der Hochhäuser sind sogar regelrecht schön.

Aber andere sind ganz normal hässlich (links).

Am alten Hafen steht Het Witte Huis (Das weiße Haus). Das wurde Ende des 19. Jahrhunderts gebaut und soll der erste Wolkenkratzer Europas gewesen sein. Naja, heute kommt uns das nicht mehr so hoch vor. Die Definition eines Wolkenkratzers hat sich seitdem stark nach oben verschoben. Heute ist da ein Heimatmuseum drin.

Auch Kräne sind am alten Hafen omnipräsent.

Natürlich muss es hier auch niederländischen Backstein geben, nur eben auf die moderne Rotterdammer Art.

Hurra, wir haben es alle nach Rotterdam geschafft!

Übernachten tun wir in einem ganz irren Gebäude, dem Kijk-Kubus (rechts). Der erstreckt sich über eine mehrspurige Straße, gleich neben einer Ufo-förmigen U-Bahn-Station.

Eine Rampe schlängelt sich hinauf zum Eingang des Hostels. Dort fahren Aufzüge hoch in die gelben Würfel. Eine der Würfelwohnungen kann auch als Museum besichtigt werden.

Aber dafür müssen wir kein Geld ausgeben - wir schlafen ja schon in so was. Unser Würfel hängt direkt über der Straße. Die kleine Schwester durfte am Fenster schlafen und abends beobachten, wie der Verkehr unter ihrem Bett hindurchrauscht. Nichts für Hotelgäste mit Höhenangst!

Die andere Schwester kommentierte die Laurentiuskirche (rechts) folgendermaßen: "Hä, wieso haben die denn da keinen Turm, sondern nur ne Stange, sind die dumm?"
"Naja, hier wurde viel im Krieg zerstört, weißt du..."
"Aber dann baut man doch nen neuen Turm und nicht so ne Stange!"
Daraufhin gingen mir auch die Argumente aus.
Direkt daneben befindet sich die markthal.

In der riesigen Markthalle wurden Lebensmittel an die Decke gemalt. Zu kaufen gibt es hier Nüsse, Waffeln, niederländischen Käse oder Fischbrötchen namens brodje lekkerbäk.

Das ist wirklich mal ein Shoppingcenter, wo ich gern shoppe. Als ich das letzte Mal hier war, gab es sogar Schokoladenkebaps.

Die habe ich diesmal nicht gefunden. Dafür gab es eiskalte Drachenatem-Bonbons. Wer sie isst, dem raucht es aus Mund und Nase. So etwas hätte ich jetzt eher im Süßigkeitenladen bei Harry Potter erwartet. Einen Eigengeschmack haben die bunten Kugeln fast gar nicht, es geht einfach um den Rauch.

Wer sucht, der findet in Rotterdam auch weniger moderne Stadtteile, etwa historischen Delfshafen inklusive Mühle.

Dazwischen liegen gemischte Straßen aus alt, modern und grün.

Auf dem Rhein (bzw. der Nieuwe Maas) sind solche Containerschiffe unterwegs. Um herauszufinden, wo die hinwollen, kann man in ein Schiff zur Hafenrundfahrt einsteigen und den großen Schiffen folgen.

Sie fahren zu einem der größten Seehäfen der Welt. Dort werden allerhand Produkte verladen. Inmitten von bunten Containern stehen weiße Quader. Das sind Terminals zum Verladen, die auf bestimmte Produkte spezialisiert sind. Das hier ist zum Beispiel das Terminal für Saft.

Der Höhepunkt der Rundfahrt ist dieser Flussarm mit riesigen Kränen, die große Container vom Schiff aufs Land setzen und umgekehrt. Der Hafen wuchs während der Industrialisierung gleichzeitig mit dem Ruhrgebiet, denn von hier aus reiste der Stahl von der Ruhr auf den weiten Ozean und in die Welt hinaus.

Außerdem sahen wir bei der Rundfahrt, wie Schiffe gebaut werden...

...und wie sie in den Trockendocks repariert werden (und wie viel Rost ein Trockendock so ansetzt).

Und dann, mitten im Hafengebiet, war da auf einmal ein kleines Stück Sandstrand, das so gar nicht zur Umgebung passen will. Auf den paar Sandkörnern saßen schon berühmte Schriftsteller.

Von Gorinchem nach Papendrecht

In Gorinchem fahren Fähren nach Woudrichem und Sleeuwijk. Da passen nur Fußgänger und Fahrräder drauf, also fahren sie leider nur stündlich. Wir haben die Fähre nach Sleeuwijk genommen, um uns die Strecke etwas abzukürzen. Ansonsten müsste man ein paar Kilometer doppelt fahren, also an beiden Ufern, weil die Fähre ein Stück zurückfährt. Die Boven Merwede ist so breit, dass kräftige Wellen unser Schiff schaukeln ließen.
Die Industrie am Ufer lässt erahnen, dass die ländliche Idylle an der Linge hinter uns liegt. Bald wird es städtisch. Aber jetzt noch nicht.

Und dieses Meer aus Gewächshäusern ist eine etwas andere Art von Landwirtschaft als die Ponyhöfe nördlich der Waal.

Wer beim Rhein-Maas-Delta schon bisher nicht durchgesehen hat, darf nun endgültig aufgeben. Jetzt wird es richtig kompliziert. Selbst in Büchern über den Rhein begnügen sich die Autoren mit dem Hinweis, der Rhein sei unübersichtlich und ändere ständig seinen Namen. Aber ich versuche weiterhin, die Übersicht zu behalten.
Es gibt nun nämlich zwei Querverbindungen vom südlichen zum nördlichen Mündungsarm. Hier verabschiedet sich die erste Querverbindung, die Beneden Merwede. Dieser Querverbindung folgt der Rheinradweg auch so ganz grob.

Gegenüber liegt das ruhige Örtchen Werkendam. Es besteht aus schmalen, rötlichen Pflastersteinen.
In Werkendam mussten wir uns wieder mal zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden. Entweder wir folgen den Fahrradstreifen auf dieser Straße, dann ist der Weg viel kürzer.

Oder wir fahren eine extrem lange Schleife nach Süden am Rande des Biesbosch-Nationalparks. Weil die von unserer Karte empfohlen wurde, haben wir uns dafür entschieden. Im Nachhinein betrachtet war die Strecke zwar ganz nett, aber die vielen Kilometer Umweg war das nicht wert. Die erste Hälfte war sowieso überwiegend von Landwirtschaft geprägt, da war nix mit Nationalpark.
Mittlerweile sind die Radwege viel stärker befahren als am Anfang. Wir nähern uns den urbanen Zentren, deshalb sind hier auch viele Tagesausflügler unterwegs.

Das Fort Bakkerskil wurde zu einem Restaurant mit Bed and Breakfast umgebaut. Auf dem Dach konnten wir über grüne Hügel herumtollen oder uns in einem Schaukelsessel fläzen.

Die zweite Hälfte der Schleife führt dann an einem Flussarm entlang, der ungefähr den westlichen Rand des Biesbosch-Nationalparks bildet. Das war ziemlich schön. Der Flussarm hat verschiedene Abzweigungen nach Osten. Motorboote brausen darauf herum.
Höhepunkt der Schleife sollte die Fahrt mit der Fähre von Ponte Steur sein. Das ist die günstigste und zweitkleinste Fähre, die wir je genutzt haben, nur die auf Rügen war kleiner. Die Radfahrer drängten sich extrem dicht aneinander. Die Überfahrt kostet nur 75 Cent.

Naja, auf jeden Fall führt die Schleife dann wieder zurück in die Nähe von Werkendam. Daraufhin geht es so richtig durch den Biesbosch-Nationalpark, diesmal allerdings neben einer wirklich sehr stark befahrenen Hauptstraße. Ausgerechnet hier, wo das Fahren an der Straße wirklich anstrengend ist, schreibt es uns unsere Karte vor.

Was die Karte verschweigt: Direkt am Fluss führt fast bis zum Schluss ein einsamer Radweg entlang. Wir entdeckten ihn, als wir andere Radler in Flussnähe fahren sahen.

Diese plantschenden Kühe hat der kleine Bruder neidisch betrachtet, denn leider gab es keine Badestelle entlang dieser Strecke.
Ansonsten leben im Nationalpark auch zahlreiche Insekten. Unsere Schwester wurde zweimal von einer fiesen gelben Fliege gestochen. Auf mich flogen hingegen nur kleine schwarzen Fliegen, die in meiner Sonnencreme kleben blieben.

Der Biesbosch-Nationalpark ist ein Wirrwarr aus Flussarmen, Sümpfen und Seen. Hier kann das Delta mal wirklich Delta sein. So haben wir eine Vorstellung, wie der Deltarhein früher überall aussah.
Trotzdem führen auch viele Straßen durch den Nationalpark.
Das Besondere am Nationalpark ist, dass hier Gezeiten herrschen, das Wasser aber trotzdem Süßwasser ist. Das ist sehr selten in Europa.

Wohin wollen denn nun all die Autos? Zu dieser großen Fähre, die sie wieder aus dem Nationalpark hinausbringt. Mit der setzten auch wir ans andere Ufer über.

Die anderen nahmen dann eine Abkürzung durch diese schöne Allee mit originellen Rentner-Warnschildern.

Dieser Bunker wurde zum Pferdestall umgebaut.

Ich bin noch eine Schleife nach Süden gefahren. Dort verläuft der Radweg vor dem Deich. Anfangs führt er dabei ständig hoch und runter, ein einziges Auf und Ab. Kein Wunder, dass viele Radler lieber auf die Straße auf dem Deich ausweichen. Aber irgendwann bleibt der Weg unten. Andererseits gibt es dann auch nicht mehr viel zu sehen, wenn rechts der Deich und links die Büsche die Aussicht begrenzen.

Der Oosterhafen (Osthafen) wurde wohl gerade neu für Segelschiffe gebaut, inklusive Aussichtsplattform.

Einige Kilometer weiter folgt der Zuiderhafen (Südhafen). Hier wendet sich der Radweg wieder nach Norden. Wir verlassen die Waal/Boven Merwede.
Da hinten fließt sie zusammen mit dem Rest der Maas, der Bergschen Maas/Amer. Die beiden Flüsse umschließen den Biesbosch-Nationalpark.

Danach werden sie zu einem Gewässer namens Hollands Diep, und aus dem wiederum wird die Haaringvliet. Früher war das eine Meeresbucht, aber heute wird sie durch fette Stauwehre vom Meer abgetrennt. Deswegen gibt es im Biesbosch-Nationalpark Süßwasser.
Weiter südlich gibt es noch drei weitere solcher ehemaligen Buchten, da ist dann aber fast kein Rheinwasser mehr drin. Diese Buchten sehen auf der Landkarte ziemlich auffällig aus. In die letzte Bucht fließt die Schelde, die aus Antwerpen in Belgien kommt und auf den letzten Metern auch noch mitmachen möchte beim Rhein-Maas-Delta.
Aber wie gesagt, das sehen wir alles nicht, wir fahren wieder zum nördlichen Mündungsarm. Denn egal wie breit dieser Fluss und wie auffällig diese Buchten sind, die offizielle Rheinmündung ist das nicht.

Ah, noch ein ganz wichtiger Bestandteil des Rhein-Maas-Deltas: Der Slootwater auf einem Spielplatz bei Dordrecht. Ein Bade- und Matschparadies für Kinder. Diese können hier auch an der Pumpe dem Niedrigwasser etwas entgegensetzen.
Daneben haben wir gegrillt.

Auch Dordrecht ist so ein Mini-Amsterdam. Wer diese Tour fährt, kann sich einen Besuch der Hauptstadt eigentlich sparen.
Da hinten erhebt sich das Rathaus über einen Kanal.

Am Hafen von Dordrecht sehen wir die erste Querverbindung wieder, die Beneden Merwede.
Es gibt nämlich zwei Querverbindungen zwischen den beiden großen Mündungsarmen (Waal und Lek.) Die erste war die Beneden Merwede (im Bild rechts und in der Mitte), die sich schon bei Werkendam verabschiedet hat. Die heißt ab dieser Kreuzung in Dordrecht übrigens Noord. Die andere Querverbindung nennt sich Dordtse Kil und später Oude Maas und liegt weiter westlich vom Nationalpark, von der sehen wir nichts.
Noch nicht genug verwirrt? In Dordrecht gibt es außerdem noch eine Querverbindung zwischen diesen beiden Querverbindungen (im Bild links). Die heißt auch Oude Maas. Früher floss die Maas also hier lang, als der Rhein noch viel weiter nördlich war.
So, und diese Querverbindungen transportieren zusammen so viel Wasser nach oben, dass auf einmal wieder der nördliche Mündungsarm der Hauptarm des Rheins ist. Der Strom im Süden war zwar insgesamt breiter, aber da ist ja inzwischen auch ganz viel Wasser von der Maas drin. 58 Prozent des Rheinwassers landet am Ende wieder im nördlichen Arm.

Genau gegenüber von Dordrecht liegt Papendrecht. Dorthin fahren Wassertaxis quer über die Beneden Merwede, aber leider nur bis 19 Uhr. Das Taxis links im Bild war nur noch auf dem Heimweg in seinen Depothafen.
Die Betriebszeiten dieser Wassertaxis sind Teil eines Phänomens namens Niederländische Öffnungszeiten. Diese Öffnungszeiten sind zumeist stark eingeschränkt, völlig bescheuert und mit normalem Menschenverstand nicht zu begreifen. Ich meine, Dordrecht ist eine Großstadt! In Hamburg fahren solche Dinger die ganze Nacht.
Noch extremer ist dieses Phänomen bei Schwimmhallen, die teilweise um 17 Uhr oder 16:45 schließen, vor allem am Wochenende.

Tja, dann machen wir eben noch den Umweg zur Autobahnbrücke mit Fahrradweg.

In Dordrecht übernachten wir wieder in solch einem außersaisonalen Businesshotel wie in Duisburg. Wir landeten in der Etage der Konferenzräume, wo alles extrem großzügig war. Dort haben wir unsere fettigen Grillteller abgewaschen. Unser Vater entfaltete plötzlich Superkräfte und entlockte dem Zimmer all seine Geheimnisse, nämlich eine geheime Bodenklappe mit Steckdosen und ein Rollo zum Herablassen.

Das Hotel liegt auch noch direkt neben einem Freibad. Perfekt.