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Flüsse

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02 September 2010

Vltava (Moldau)

Die Moldau heißt eigentlich Vltava. Eigentlich ist es seltsam, dass der Fluss auf Deutsch einen anderen Namen hat, schließlich stammt der Original-Name aus dem mittelalterlichen Deutsch: Vilt bedeutet wild und ahwa bedeutet aqua/Wasser.
Dieses Wildwasser ist nicht nur der größte, sondern vor allem der am besten vertonte Fluss Tschechiens. Deshalb hat sie auf jeden Fall einen längeren Eintrag verdient. Ich kenne zwar nicht die komplette Moldau, aber durchaus einige Abschnitte des Flusslaufs. Irgendwann würde ich auch gern mal den ganzen Moldauradweg fahren (obwohl er furchtbar bergig und kaum flussradwegig sein soll). Bis dahin müssen Sie sich mit dieser Zusammenfassung begnügen.

In der Komposition von Bedřich Smetana kann man den Fluss wirklich hören. Zur Unterstützung empfehle ich, das Musikstück während der Lektüre dieses Blogeintrags zu hören.

Im Böhmerwald, im tiefsten Südwesten Tschechiens entspringen zwei Flöten, ähm, ich meine, zwei Quellen: Die Warme und die Kalte Moldau. Die fließen zusammen.

Dann wird die Moldau ganz oft gestaut. Der erste Stausee ist auch gleich der größte: Der Lipno-Stausee an der gleichnamigen Ortschaft. Ich war noch nicht da, aber der Stausee soll das sein, was in Tschechien einem Meer am nächsten kommt - mit richtiger Südseeatmosphäre und vielen Badegästen.

Zwischen Vyšší Brod (Hohenfurt) und Boršov verläuft eine großartige Paddelstrecke für Touristen und Einheimische, unter anderem durch die schönste Moldaustadt. Dieses Abenteuer habe ich zweimal absolviert:



Boršov ist auch schon ein Vorort von České Budějovice alias Budweis (hier ein Symbolbild).

Doch die größte Stadt an der Moldau ist natürlich Prag, klar. Der Fluss windet sich durch die Metropole, und so weit das Auge reicht, ragen historische Gebäude und auch Wolkenkratzer auf.

Hier ist die Moldau schon extrem breit, was die Prager natürlich nicht daran gehindert hat, eine Brücke neben der anderen über den Fluss zu bauen. Die meisten sind dick und voller Straßenverkehr, ausgenommen die Karlsbrücke. Die ist dünn und voller Künstler, Statuen und Touristen.

In Smetanas Musikstück kommen auch noch irgendwo Nymphen vor, aber die habe ich vor Ort leider nicht entdeckt.

Dann schlängelt sich die breite Moldau weiter, schüttelt die letzten Vororte von Prag ab und führt noch durch ein breites, bewaldetes Tal.
Wenn man von Prag mit der Bahn in Richtung Berlin fährt, kann man dieses Tal aus dem Zugfenster stundenlang bewundern: Erst geht es an der Moldau, dann an der Elbe entlang.

Bei Mělník mündet die Moldau in die Elbe. Hier ist das Musikstück ist zusammen mit dem Fluss zu Ende - offiziell zumindest. Das Wasser fließt weiter nach Dresden, Magdeburg und Hamburg.

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