Wegweiser zeigten mir (halbwegs) zuverlässig einen (halbwegs) intuitiven Zickzackkurs durch die Parks und Vororte. Moment, wieso radeln da alle Radler auf der anderen Brücke? Bin ich hier richtig?
Dann war es endlich vollbracht, Braunschweig und der verflixte Flughafen lagen in meinem Rücken. Vor mir schnurrte eine (fast) schnurgerade Rennstrecke durch blühende Felder, kleine Waldstreifen und horstige Dörfer mit nur unerheblicher Bremswirkung. Mal als Radweg, mal als korniger Feldweg, mal als Straße, aber eigentlich immer gut zum Rasen. Zeit, Gas zu geben! Das war nötig, denn weil die Bahn wieder mal die Bahn gewesen war, zeigte die Uhr schon 18:30.
Die Mühlenstadt Gifhorn kündigt sich bereits an: Am Straßenrand steht eine hübsche Holländermühle. Sie drehte sich bis 1956 und wurde dann direkt zum Wohnhaus umgebaut. Heute ist sie auf dieser Strecke das einzige, was mehr oder weniger eine Sehenswürdigkeit darstellt.
Der Lüneburger Tunnelbaum wächst genau in Form eines Straßentunnels und lebt in einer Symbiose mit Autofahrern und sicherheitsliebenden Eichhörnchen, die die Straße überqueren wollen.
Die Leichname seiner Verwandten bilden die Barriere zwischen Kopfsteinpflaster und einem erträglichen Streifen Kies, der, völlig unabhängig davon, ob er als Radweg gedacht ist, den einzig erträglichen Radweg darstellt. Eine ganz ähnliche Strecke gab es am Allerradweg, nur ohne Baumstämme. Ein klares Zeichen, dass die Aller näherkommt!
Tatsächlich: Hinter Isenbüttel bin ich auch schon auf den Tankumsee gestoßen und auf dem Allerradweg weiter nach Gifhorn gedüst. Tja, und weiter bin ich bei Tageslicht dank Bahn nicht gekommen, denn... ach, lassen wir das, die Strecke war schön.
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